Kálymnos Ausflug

Kálymnos ist das ideale Ausflugsziel, wenn man sehen will, wie Leben auch ohne viel Tourismus in Griechenland funktioniert. Der Hafen- und Hauptort Póthia ist eine der urigsten Städtchen in der Ägäis, in der im Winter ebenso viel los ist wie im Sommer. Hier kann man gut einige Stunden gemächlich verbringen. Von besonderem Interesse ist hier alles, was mit der Schwammtaucherei zusammenhängt - von den grossen Schwammhandlungen bis zum Schwammtauchermuseum. Wer mehr von der Insel sehen will, kann sich direkt am Fähranleger auch ein Auto oder ein Motorbike mieten oder mittags einen Kleinbus für eine zweistündige Inselrundfahrt besteigen.

Fische und Schwämme

Kálymnos ist im Gegensatz zu Kos eine wilde, weitgehend unfruchtbare und baumlose Insel mit schroffen Bergen, steilen Felsküsten und wenig Platz für Landwirtschaft. Trotzdem zählt die Insel seit dem 19. Jh. zu den reichsten Griechenlands. Die Kalymnier holten und holen sich ihren Wohlstand notgedrungen aus dem Meer. Fast ein Jahrhundert lang lebten sie bestens von der Schwammtaucherei und dem Schwammhandel. Heute bildet für fast 1000 Familien die Fischerei die Lebensgrundlage. Eine besondere Rolle spielt dabei der Schwertfischfang zwischen Februar und September und der Tunfischfang zwischen Oktober und Januar. Die meisten dieser grossen Fische werden nach Athen, Frankreich und Japan exportiert.

Hafen von Kálymnos
Der Hafen von Kálymnos

Mehr grosse Fischerboote bis hin zum Hecktrawler werden sie in keinem anderen Inselhafen der Ägäis sehen. Hinzu gesellen sich die Yachten der Urlauber, die täglich herüber kommenden Ausflugsboote aus Kos, die Fähren, Frachter und kleine Tanker. Die Hafenpromenade der Inselhauptstadt ist über 1 km lang. Sie ist die Flaniermeile des Städtchen mit vielen Cafés, Bars, Tavernen, Schwammhandlungen und kleinen Fischmärkten.

Tourismus auf Kálymnos

Die Tagesausflügler von Kos spielen für die kleine Tourismuswirtschaft der Insel die bedeutendste Rolle. Etwa 1200 Gäste kommen täglich mit organisierten Ausflügen. Eine wichtige Urlaubergruppe sind auch die Rock-Climber, die fast ausschliesslich ausserhalb der Hauptsaison kommen: Kálymnos gilt als mediterranes Dorado der Kletterer, weil sie hier im Fels hängend fast immer das Meer vor Augen haben. Weit über 2000 Routen sind für sie markiert. Badeurlauber kommen in kleinerer Zahl überwiegend aus Grossbritannien und Skandinavien. Sie wohnen in den wenigen Orten an der Westküste, wo es auch ein paar brauchbare Strände gibt.

Das Schwammtaucher-Museum

Geöffnet Mo-Fr 9-15 Uhr, Eintritt frei

Schwammtaucher-Museum auf Kálymnos
Im Schwammtaucher-Museum auf Kálymnos

Die Inselmetropole zieht sich inzwischen vom Hafen über einen niedrigen Sattel bis zur Westküste hinüber. Zwei Burgen aus Kreuzritterzeiten flankieren sie. Als Tagesbesucher bleibt man aber am besten am Hafen und in den unmittelbar angrenzenden Stadtbezirken. Hauptattraktion ist das Schwammtauchermuseum (Naval Museum) im Zentrum der Hafenpromenade. Es ist Teil eines verspielten Gebäudekomplexes aus Bauten der italienischen Besatzungszeit. Hier erfährt man in etwa 30 Minuten alles über die Geschichte und Technik des Schwammtauchens, der Schwammverarbeitung und des Schwammhandels. Man sieht Schwämme in ganz phantastischen Formen, viele historische Fotos und traditionelle Taucheranzüge und kann den Mitarbeitern des Museums (auf Englisch) seine Fragen stellen. Auf jeden Fall sollte man zusätzlich aber auch eine der Schwammhandlungen besuchen: Dort kann man sich meist Videos anschauen und gut beraten einkaufen.

Das Archäologische Museum von Kálymnos

Geöffnet Di-Fr 8-15 Uhr, Eintritt 4 Euro

Auf dem Weg hinauf zum modernen Archäologischen Museum am oberen Stadtrand sieht man gut, wie die Kalymnier heute leben. Das Museum selbst ist vor allem wegen seiner Bronzestatuen sehenswert, die in den 1990er Jahren aus dem Meer vor Kálymnos geborgen wurden. Weil sie dort über 2000 Jahre lang sicher lagen, entgingen sie dem Schicksal der meisten antiken Bronzestatuen: Sie wurden nicht zur Kanonenherstellung eingeschmolzen. Vollständig erhalten ist eine überlebensgrosse Frauenstatue aus dem 2. Jh. v.Chr. Von einer überlebensgrossen Männerstatue fand man die beiden Beine, den Torso und einen Kopf mit Hut (1. Jh. v.Chr.). Eindrucksvoll sind aber auch eine überlebensgrosse Marmorstatue eines Jünglings aus archaischer Zeit (um 530 v.Chr.), eine Marmorstatue des Heilgottes Äskulap und ein 70 cm hohes Kykladenidol aus Marmor, das über 4500 Jahre alt ist und doch ganz modern anmutet.

Einkaufsbummel in Póthia

Die vielen ganz auf den Bedarf der Einheimischen ausgerichteten, zum Teil wunderbar altmodischen Einzelhandelsgeschäfte liegen an den beiden Strassen, die von der Hafenpromenade landeinwärts zur Platía Kyprou führen: Der neben der National Bank beginnenden Odós Patriárchou Máximou und der Odós El. Venizélou, die schräg gegenüber der markanten Christós-Kirche an der Hafenpromenade beginnt. Solch ein Einkaufsbummel ist etwa 700 m lang.

Insel-Rundfahrt

Wer sich gleich am Hafen ein Auto oder Motorbike mietet, kann in ein paar Stunden weite Teile der Insel erkunden. Am besten fährt man erst einmal um den Hafen herum, an E-Werk, Bootswerften, Tanklager und Müllhalde vorbei und dann immer an der Küste mit ihren vielen Fischzuchtbetrieben entlang bis zum Fjord und dem Mandarinental von Vathí. Von da geht es quer über die Insel nach Arginóntas an der Westküste und weiter nach Norden bis Emborió am Ende der Strasse. Da kann man gut baden und zu Mittag essen. Anschliessend geht es immer an der Westküste entlang mit stetig wechselndem Blick auf die kleine, nahe Nachbarinsel Télendos. In Eliés wendet sich die Strasse dann wieder landeinwärts und führt zum Hafen von Póthia zurück.

Kálymnos auf eigene Faust

Fähren: Zwischen der Stadt Kos und Kálymnos bestehen täglich Fährverbindungen mit dem Katamaran (Fahrzeit 35 Minuten) und mit den grossen Piräus-Autofähren (Fahrzeit 60 Minuten).
Sehr viel preiswerter und häufiger ist die Fährverbindung zwischen Mastichári und Kálymnos. Zwei Reedereien konkurrieren auf dieser Strecke. Die eine setzt eine offene Autofähre (45 Min.) ein, die andere kleine Schnellschiffe (30 Min.). Nutzt man die Mastichári-Fähren, kann man bis zu 12 Stunden auf Kálymnos verbringen. Fahrpläne: www.gtp.gr

Auto- und Motorbike-Vermietung am Hafen von Kálymnos: Kipréos Rentals, zwischen Fähranleger und dem markanten Hotel Olympic, Tel. 6937980591, www.kipreosrentals.gr

2-stündige Inselrundfahrten mit dem Kleinbus: Mágos Tours, zwischen Fähranleger und dem markanten Hotel Olympic, Tel. 2243028777, www.magostours.gr

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